In den 50er und 60er Jahren wurden nach amerikanischem Vorbild von AFB ( Anglo-Franco-Belge ) Belgien, und NOHAB ( Nydquist och Holm AB ) Schweden, insgesamt 207 Lokomotiven von diesem Typ gebaut.
Die Dieselmotoren stammen alle von GM ( General Motors ), und wurden direkt aus den USA importiert. Ursprünglich besaßen 5 Staatsbahnen diese Loks. AFB belieferte die SNCB (44 Einheiten) und die CFL ( 4 Loks ), NOHAB lieferte 104 Maschinen an die DSB, 37 Maschinen an die NSB und 20 Maschinen an die MAV.
Während die von AFB gefertigten Loks ursprünglich alle den gleichen Motor, Typ 16.567C, Achsfolge CoCo besaßen, und die Reihen 202, 203 und 204 sich nur unwesentlich voneinander unterschieden, die CFL 1600 waren baugleich mit den 202er, wiesen die von NOHAB gebauten Loks größere Unterschiede untereinander auf.
Die leichtere MX Serie der DSB mit der Achsfolge A1A-A1A und dem kleineren 12 Zylinder Motor unterscheidet sich äußerlich durch größere Lüftungsgitter von den übrigen Maschinen. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 143 Km/h , jedoch auf 105 Km/h gedrosselt, waren die Loks der Reihe Di 3b der NSB die schnellsten dieser Bauart. Auch sie haben die Achsfolge A1A-A1A. Etwas langsamer war die Reihe 204 der SNCB mit 140 Km/h. In ihrer besten Zeit bespannten sie von Brüssel aus Schnellzüge nach Paris und Köln.
Die nur 5 Einheiten umfassende MV Reihe, ( 1101, 1102, 1104, 1109 und 1134 ) hatten einen etwas schwächeren Motor als die Serien MY Loks.
Die NOHAB Lok mit der Baunummer 2402, die später bei der NSB mit der Nummer 6 343 in betrieb genommen wurde war ursprünglich mit Breitspur Drehgestellen gefertigt. Diese Lok diente der VR zu Testzwecken, da die VR beabsichtigte NOHAB Dieselloks zu kaufen. In der Hoffnung mit der VR ins Geschäft zu kommen, begann man bei NOHAB damit auf eigene Rechnung Breitspur Loks zu bauen. Als später dieses Geschäft nicht zustande kam, war die Fertigung der beiden Loks mit den Baunummern 2416 und 2417 soweit fortgeschritten daß sie nicht mehr an die Serienloks angepaßt werden konnten. Nach den Tests in Finnland wurde ebenfalls die Breitspur Lok 2402 zu einer Normalspur Lok umgebaut. Aus Technischen Gründen konnten diese 3 Loks nur noch mit A1A-A1A Drehgestellen versehen werden.
Die NSB übernahm diese Loks und reihte sie unter der Reihe Di3b in ihren Bestand ein. Die ebenfalls im Bau befindlichen Loks 2418 und 2419 deren Fertigung noch nicht so weit fortgeschritten war konnten noch mit normalen CoCo Drehgestellen gebaut werden. Die NSB übernahm auch diese Loks aus denen die 3 622 und 3 623 wurden.
Die letzt gebaute Lok dieser Art ist die Di 3 633 mit der Baunummer 2752, Baujahr 1969.
Ende der 70er, Anfang der 80er Jahre begann man bei der SNCB damit die Führerkabinen umzubauen. Die Loks verloren dabei ihr Typisches Aussehen. Die erste umgebaute Lok war 1979 die 5306, die letzte 1993 die heutige 5320. Außer den 5204, 5402,5405,5406 und 5408 die vorher ausgemustert und verschrottet wurden, behielt nur die 5404, heute wieder 204.004 die alten Kabinen.
Der Umbau der Kabinen wurde nötig, einerseits dadurch daß sie sehr schlecht gegen Lärm und Durchzug isoliert waren, andererseits verlegte man die Führerpulte zur besseren Übersicht für den Lokführer auf die linke Seite, da in Belgien links gefahren wird.
Bei der NSB löste man das Problem mit dem Durchzug, indem man die Türen der Fahrerkabinen auf der rechten Seite, jeweils in Fahrtrichtung zuschweißte.
Die allererste Lok die ausgemustert wurde, war die SNCB 5405 zum 01.01.1982, nach einem Unfall am 09.10.81 in Andenne.
Die erste Staatsbahn die sich komplett von ihren Loks trennte ist die CFL. Nachdem bereits im Jahr 1985 die 1601 abgestellt worden war, wurden mit dem Winterfahrplan 94/95 auch die restlichen 3 Maschinen abgestellt. Einzig die 1604 blieb im Land. Sie gehört heute dem luxemburgischen Kulturministerium und wurde zum technischen Denkmal erklärt. Nach 4 jähriger Restauration wurde die Lok 1999 eingeweiht.
Die 1603 wurde 1996 an die Vennbahn nach Belgien verkauft, wo sie im Sommer regelmäßig vor Touristenzügen eingesetzt wird.
Die 1602 wechselte nach dem Verkauf durch die CFL bereits zweimal den Besitzer. 1995 kam sie in den Besitz von Märklin Belgien, die sie im Eisenbahn Museum in Treignes ( B ) hinterstellte. Die Lok blieb dort bis Anfang 1998 und kam nur sehr selten zum Einsatz. 1998 wurde sie dann an einen belgischen Privatmann verkauft, der sie in die Hände des PFT gab. Im Winter 98/99 wurde die 1602 ein zweites mal restauriert und meldete sich als SNCB 202.020 zurück. Diese Nummer hätte die Lok schon 1955 erhalten, wäre sie nicht in letzter Minute vor der Auslieferung an die CFL verkauft worden.
1996 erwarb der PFT ebenfalls die Überreste der SNCB 5204. Da die Lok leider nur noch aus Lokkasten und Drehgestellen besteht, jedoch mit den runden originalen Kabinen, ist eine kostspielige und aufwendige Aufarbeitung zur Zeit fraglich.
Bei der DSB sind seit Anfang der 90er Jahre alle MX aus dem aktiven Dienst ausgeschieden. Die meisten Loks stehen jetzt bei dänischen und schwedischen Privatbahnen in Dienst. Einzig die 1001 wird noch als aktive Museumslok vor Sonderzügen eingesetzt.
In letzter Zeit nahm auch die Zahl der MY bei der DSB kontinuierlich ab. Neben der PBS mit Sitz in Tønder ( DK ) die einige Maschinen einsetzt, gingen 1999 10 Loks nach Deutschland, wo sie bei der NEG als V 170 in betrieb genommen wurden. 4 Maschinen erleben sogar noch das Jahr 2001 vor einigen lokalen Güterzügen in Jütland.
Nachdem die NSB 1998 die neuen Di 6 Loks wegen größeren technischen Problemen an den Hersteller zurück gab, bieiben die Di 3 bis Ende 2000 in betrieb, bis sie durch die neuen "Agenda" Triebwagen im Personenverkehr abgelöst wurden. Vor Güterzügen wurden sie durch die Di4 und die Di8 abgelöst.
Der 3. Januar 2000 war der schwärzeste Tag im Leben der Di3. Die Di3 625 kollidierte gegen 13.50 Uhr in der Nähe von Åsta auf der Rørosbahn mit einem entgegenkommenden Triebwagen der Reihe BM 92 der ein rotes Signal mißachtet hatte. Die traurige Bilanz : 19 Tote und viele Verletzte.
Ende 2000 kam dann das Ende für fast alle NOHAB Lokomotiven bei den jeweiligen Staatsbahnen.
Nachdem der letzte planmäßige Zug am 11.11.2000 in Ungarn mit M 61 020, Zug 974 zwischen Székesfehérvar-Tapolca gefahren war, wurden die letzten Loks M61 020, M61 006, M61 019 und M61 010 am 22.12.2000 von Tapolca nach Budapest überführt. Damit war der Planbetrieb in Ungarn zu Ende. M61 001 und M61 020 gehören nun zum Bestand des Eisenbahnmuseums der MAV. Die anderen 3 Lokomotiven dienen zur Zeit als Ersatzteillager für die Museumslokomotiven.
Am 26.12.2000 fuhr der letzte Planzug mit Di 3 in Norwegen. Bespannt wurden die Züge 2302 Trondheim-Hamar und 2303 Hamar-Trondheim. Auf der Hinfahrt bespannten die 3 629, 3 623 und 3 628 den Zug. Die 3 628 blieb dann in Hamar. Auf der Rückfahrt unterstützte die Di 4 655 die 3 623 und 3 629. Am 27.12.2000 wurde die letzte Di3 Leistung ebenfalls auf die "Agenda" Triebwagen der Reihe BM 93 umgestellt. Anfang 2001 gingen die 3 619, 3 633, 3 641 und 3 643 als Geschenk in den Kosovo. Die Lokomotiven durchreisten auf dieser Fahrt 10 verschiedene Länder.
Eine Di3 soll jedoch weiterhin im Dienst bleiben. Die Lok wird in Finse auf der Bergensbane stationiert um hier die Schneeschleuder zu betreiben. Wahrscheinlich wird die Wahl auf die Di 3 623 fallen.
In Dänemark verbleibt den MY nach dem 07.01.2001 noch ein tägliche Güterzug. Gefahren wird von Montag bis Freitag ein Paar zwischen Århus und Herning.
Stand Januar 2001